Die Pariser Klimaziele haben eine neue Energieära eingeläutet. Die Verdrängung fossiler durch «grüne» Energien bedeutet aber nicht zwingend, dass diese sauberer sind. Der Klimahoffnungsträger Elektroauto verbraucht etwa deutlich mehr Mengen an Rohstoffen als ein konventionelles Auto.
Von über 1,3 Milliarden Kraftfahrzeugen weltweit waren 2019 knapp acht Millionen elektrisch angetrieben. Laut der Internationalen Energieagentur könnten bis 2030 weltweit zwischen 140 und 245 Millionen Elektroautos unterwegs sein. Herzstück eines elektrisch betriebenen Fahrzeugs ist der Akku, für den neben Kobalt, Grafit und Nickel vor allem Lithium benötigt wird. Die Weltbank rechnet mit einer Verfünffachung der Nachfrage nach Batteriemetallen bis 2050.
Der mit Abstand grösste Lithiumproduzent der Welt ist Australien mit jährlich 42000 Megatonnen. Australiens Weltmarktanteil liegt bei über fünfzig Prozent. Der Löwenanteil wird nach China verschifft und dort weiter zu batterietauglichem Lithiumhydroxid verarbeitet, denn China dominiert die weltweite Batterieproduktion. Weitere wichtige Lithiumproduzenten sind Chile, Argentinien und Bolivien. Dort wird das Lithium allerdings unter hohem Wasserverbrauch aus Salzseen gefördert und zunächst zu Lithiumkarbonat angereichert, bevor es in Lithiumhydroxid umgewandelt wird.
Die Klimabilanz von Lithium-Ionen-Batterien ist schwer zu bemessen, denn es fehlt an Datenmaterial. Je nach Berechnungsmodell könnte etwa ein Elektroauto gegenüber einem Dieselfahrzeug erst nach sieben Jahren Betrieb C02 einsparen. Alf Hornborg, Humanökologe und Professor an der Universität Lund in Schweden, kritisiert deshalb, dass grüne Technologien als klimasmart und entmaterialisiert dargestellt werden. «Nun beginnen wir zu sehen, dass diese <ökomodernistischen> Lösungen illusorisch sind und dass die C02-Emissionen und Umweltprobleme so nur verlagert werden.»
Quelle: Linda Osuky, WoZ
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