Der Strom für die ESC-Shows wird aus HVO gener­iert

13. Mai 2025
  • Die TV-Produktion für die Bühnenshows des ESC verbraucht wegen der vielen LED-Leuchten und der Lautsprecher viel Strom.
  • Damit das Basler Stromnetz bei den Verbrauchsspitzen durch die Bühnentechnik stabil bleibt, setzt die IWB vom Netz unabhängige Dieselgeneratoren ein.
  • Als Treibstoff wird gemäss IWB ein erneuerbarer Diesel eingesetzt. Dieser ist bis zu 90 Prozent umweltfreundlicher als ein fossiler Diesel. 

Mit der autarken Stromgewinnung mit den Verbrennungsmotoren soll während der Proben und der Hauptshows verhindert werden, dass der Strom ausfällt. Damit würde das Fernsehsignal verloren gehen und die Zuschauer – letztes Jahr waren es insgesamt über 160 Millionen während der Halbfinals und des Finals – vor einem dunklen Bildschirm sitzen.

Bei HVO-Diesel handelt es sich um sogenannte «Hydrotreated Vegetable Oils», also um hydrierte Pflanzenöle. Wie der Geschäftsführer des Verbands Biofuels Schweiz, Martin Joss, erklärt, werden diese, meist auf Basis von Altspeiseölen, zu einem kleineren Teil aus tierischen Fetten und Abfällen der Holzindustrie produziert. Joss: «In der Schweiz dürfen gesetzlich keine Produkte eingesetzt werden, welche Nahrungs- oder Futtermittel konkurrenzieren.» 

Die Pflanzenöle würden durch eine Reaktion mit Wasserstoff, der sogenannten Hydrierung, in Kohlenwasserstoffe umgewandelt. Aus Kohlenwasserstoffverbindungen bestehen auch herkömmliche Treibstoffe wie Benzin oder Diesel. Durch den Hydrierungsprozess würden die Pflanzenöle in ihrer Eigenschaft an fossile Treibstoffe, vor allem an herkömmliche Dieselöle, angepasst. Joss: «So kann HVO konventionellen Diesel vollständig ersetzen.» 

Die Ökobilanz und der CO2-Ausstoss von HVO, so Joss, seien um bis zu 90 Prozent besser als jene von fossilem Diesel. «Derzeit wird HVO in die Schweiz importiert, eine Produktionsanlage ist im Wallis geplant.»

Joss begrüsst, dass der Strom für Grossveranstaltungen wie dem ESC aus HVO100 produziert wird. «Damit kann man aufzeigen, dass es nicht unbedingt fossilen Diesel braucht. Schliesslich gibt es weiterhin Objekte wie Notstromaggregate oder Heizungen, die nicht auf Biegen und Brechen aus ideologischen Gründen auf erneuerbaren Strom umgestellt werden können.»

SRG-Mediensprecher Edi Estermann erklärt auf Anfrage, dass «Nachhaltigkeit» für den ESC «im Fokus» stehe. So seien die Shows in Basel die erste «Live-Produktion der SRG SSR», die das sogenannte «Green Motion Label» für Nachhaltigkeit tragen dürfe. Dieses sei auch von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Pricewaterhouse Coopers abgenommen.

Wie viel HVO100 die IWB während des ESC verbrennen werden, ist zum aktuellen Zeitpunkt noch unklar.

Der Newsbeitrag basiert auf dem Artikel bei Prime News: Der Strom für die ESC-Shows wird aus Biodiesel generiert – Prime News

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